Am vergangenen Freitag lag das Übungsthema bei der Monatsübung im Bereich Gefährlicher Stoffe im Einsatzfall. Übungsannahme war ein gemeldeter Brand im Fernheizwerk Feistritz/Drau mit zwei vermissten Arbeitern.
Bei der Lageerkundung durch den Übungsleiter wurde vom Betreiber mitgeteilt, dass sich im Betriebsgebäude ein Arbeitsunfall mit Gefährlichen Stoffen ereignet hatte und es zu einer starken Rauchentwicklung kam. Unklar waren jedoch die Art und Menge des Gefahrgutes. Bei den Verunfallten handelte es sich um eine externe Firma, welche mit Wartungs- und Reinigungsarbeiten beauftragt wurde.
In weiterer Folge wurde die Übung auf zwei Abschnitte aufgeteilt. Durch den Abschnittsleiter Süd (OLM Brandstätter Simon) wurde eine umfassende Brandbekämpfung im Süd-West Bereich mittels TLFA 4000 und DLK 32 errichtet. Die Speiseleitung wurde von der mitalarmierten Feuerwehr Paternion durch das Hydrantennetz sichergestellt.
Auf der West-Seite wurde mittels TLFA 2000 ein dreifacher Brandschutz errichtet und ein Atemschutztrupp zur Personenrettung ausgerüstet. Zum Schutz des Trupps wurde dieser zusätzlich mit Chemieschutz-Stiefel und Handschuhen ausgerüstet.
Noch während der Aufbauarbeiten konnte sich auf der Süd-Seite ein Arbeiter ins Freie retten.
Dieser wies auf den Händen starke Verätzungen auf und wurde unverzüglich durch die Sanitäter der Feuerwehr versorgt. Durch den Arbeiter wurde mitgeteilt, dass mehrere Kanister mit ätzender Substanz umgefallen seien und es zu einem Stoffaustritt kam. Mehr Information konnten er jedoch nicht geben. Unverzüglich wurde der Atemschutztrupp zur Rettung der zweiten Person losgeschickt, welcher sich im näheren Eingangsbereich befinden sollte.
Der zweite Arbeiter konnte durch den Trupp rasch gefunden werden und wurde ins Freie gebracht. Er kam beim Fluchtversuch zu Sturz und zog sich einen offenen Bruch im Bereich des Unterschenkels zu. Glücklicherweise kam es bei ihm zu keiner Kontamination mit dem Gefahrgut.
Zur weiteren Lageerkundung wurde der Trupp nochmals ins Objekt geschickt, um eine etwaige Kennzeichnung der Gebinde zu erkennen und eine Probe zu entnehmen. Nebenbei wurde im Zufahrtsbereich des Objektes eine DEKO-Straße unter der Leitung des ATS-Beauftragten (LM Wassertheurer Thomas) mit einfachen Mitteln errichtet und der Gefahrenbereich abgesperrt. Für die weiteren Maßnahmen wurden zwei Trupps mit CSA-Schutzstufe 2 ausgerüstet. Die Deko-Straße wurde von der FF-Stockenboi übernommen.
Durch den Atemschutztrupp wurde kurz darauf mitgeteilt, dass es sich um ein starkes Reinigungsmittel in 10l Gebinde handelt mit der Stoffnummer UN 1760, welcher einen PH-Wert 13-14 aufweist. Anschließend zog sich der Trupp wieder aus dem Objekt zurück. Nach Abklärung der Stoffnummer in der Datenbank muss Schutzbekleidung Stufe 2 verwendet werden.
Der Erkundungstrupp wurde anschließend durch die DEKO-Straße gereinigt und konnte den Einsatz beenden. Der bereits ausgerüstete Trupp mit CSA-2 wurde zum Auffangen und Sicherung der Lage ins Gebäude geschickt. Dieser konnte den Stoff rasch auffangen und den Einsatz beenden. Anschließend erfolgte ebenfalls eine Deko des Trupps.
Ziel der Übung war es, mit einfachen Mitteln (Steckleitern, Planen) und Standartbeladung eines TLFA einen Einsatz mit Gefährlichen Stoffen der Schutzstufe 2 abzuarbeiten und eine DEKO-Straße zu errichten. Nach der Übungsbesprechung und positiven Resümee aller eingesetzten Kräfte konnte die Übung beendet werden und es erfolgte die Versorgung der Gerätschaften.
Übungsleiter BI Gaggl Thomas
Teilgenommene Kräfte:
FF-Feistritz/Drau: TLFA 2000, TLFA 4000, DLK 32, KLFA
FF-Paternion: LFA
FF-Stockenboi: TLFA 2000
Rotes Kreuz (Verletzungsmuster)















